Kartbahn Hungen: Talentschmiede und Familienspaß

Seit 26 Jahren rollen die Karts auf der Indoor-Kartbahn in Hungen im Kreis Gießen. Der S-Cashback-Partner der Sparkasse Laubach-Hungen hat schon so manches Motorsport-Talent herausgebracht. Im Interview mit dem S-Cashback-Magazin erzählt Geschäftsführer Michael Janovich (40), wie einfach es ist Kartfahren zu lernen und warum sich gerade für Familien mit Kindern ein Besuch in Hungen lohnt.

Interview: Gunnar Erth

S-Cashback-Magazin: Sie sind Geschäftsführer der Kartbahn Hungen, waren aber selbst auch erfolgreicher Kart-Rennfahrer. Wie kamen Sie dazu?
Michael Janovich: Ich habe mit sieben Jahren angefangen Kart zu fahren. Ein Verein kam zu uns in die Grundschule und suchte Interessierte – damals ging es aber noch um Kettcar-Slalom. Über diesen Weg bin ich dann zum Kartsport gekommen. Später habe ich dann einige Deutsche Meisterschaften gewonnen. Aber irgendwann wird es dann halt zur Geldfrage…

Inwiefern?
Viele glauben, dass man über Sponsoren gutes Geld im Motorsport gewinnen kann. Das ist aber nicht so. Ich glaube, selbst ein Max Verstappen hat etwa anderthalb Millionen in den Kartsport investiert, bevor er erstmals in einem Formel-Auto gesessen hat. Viele professionelle Fahrer sind Bezahlfahrer, bringen also über Sponsoren oder die Familie Geld mit, um den Betrieb des Rennstalls aufrechtzuerhalten – auch in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft oder der Langstrecken-Serie VLN.

Und wie kam Ihr Kontakt zur Kartbahn Hungen zustande?
Ich hatte den damaligen Chef über Kartrennen kennengelernt, bin dann hergezogen und habe hier angefangen zu arbeiten.

Sie und Sarah Merker haben die Kartbahn 2018 übernommen. Wie kam es dazu?
Das war recht einfach. Meine Mitgeschäftsführerin und ich waren beide hier tätig. Der Inhaber wollte in Rente gehen und fragte uns daher, ob wir das Unternehmen übernehmen wollen.

Die Kartbahn in Hungen entstand 1997. Damals, nach den ersten großen Erfolgen von Michael Schumacher, boomten ja Indoor-Kartbahnen, richtig?
Ja, Mitte der 90er-Jahre haben sehr viele Kartbahnen aufgemacht. Es gab zwischenzeitlich 800 Indoor-Kartbahnen in Deutschland, das waren aber einfach zu viele für den Markt. Heute sind es nur noch 250. Wir haben diese Marktkonsolidierung gut überstanden.

Können Sie uns mehr über Ihre Kartbahn verraten?
Wir haben 25 Karts, davon 16 für Erwachsene und 9 für Kinder. Die Erwachsenen-Karts erreichen maximal 60 Stundenkilometer, die für Kinder 35. Die Bahn ist 380 Meter lang, eine Runde dauert 32 bis 35 Sekunden, wobei viel vom Fahrerkönnen abhängt. Mit unseren Standardtickets kann man 15 Minuten fahren. Wir haben auch Rennangebote und man kann die Bahn für Veranstaltungen aller Art mieten.

Zum Beispiel?
Viele Unternehmen buchen die Bahn im Rahmen ihrer Weihnachtsfeiern zum Beispiel für eine Stunde und gehen im Anschluss mit ihren Mitarbeitern essen. Aber auch für Kindergeburtstage oder Junggesellenabschiede im Sommer wird unsere Bahn gern gemietet. Alle Teilnehmer werden mit genau passenden Helmen ausgestattet und bekommen von uns eine Einweisung – dafür haben wir extra einen Raum ausgestattet. Wir erklären die wichtigsten Dinge in zehn Minuten, etwa, wie die Karts funktionieren und was die Lampen und Flaggen bedeuten.

Ist Kartfahren so einfach, dass man einfach loslegen kann?
Fahren ist einfach, aber schnelles Fahren nicht. Kartfahren ist zum einen physikalisch eine Herausforderung. Aber auch das richtige Anbremsen, Einlenken oder das Fahren der Ideallinie ist nicht so leicht. Kartfahren ist recht speziell, da man wenig korrigieren kann. Man muss in der Kurve gleich richtig einlenken und hat dann den Rest der Kurve über das Lenkrad geradestehen. Das ist relativ schwierig. Wir bieten allen, die Kartfahren besser lernen wollen, vierstündige Workshops an. Zudem haben wir eine Ferienschule und eine normale Kartschule für Kinder.

Von wie weit her kommen die Teilnehmer an diesen Workshops und Kursen?
Der Umkreis ist etwa 50 Kilometer.

Und ab wieviel Jahren darf man selbst auf die Strecke?
Acht Jahre alt und 1,30 Meter groß muss man sein, sonst kommt man nicht an die Pedale.

Wie steht es um das Thema Sicherheit?
Das ist ein wichtiges Thema. Unfälle sind selten, lassen sich aber nicht komplett vermeiden, denn nicht jeder fährt vorsichtig – das ist wie im Straßenverkehr. Wir können nur die Karts so gut wie möglich vor den Folgen absichern. Alle Kinder sind bei uns zum Beispiel mit Gurten wie beim Rallye-Auto angeschnallt – da kann schon einmal nichts passieren. Alle Karts haben zudem auch Überrollbügel, außerdem besteht Helmpflicht. Außerdem lassen sich alle Karts im Notfall per Funk abschalten.

Wer sind die typischen Besucher?
Uns besuchen vor allem viele Familien mit Kindern, da wir versuchen, bei den Öffnungszeiten so familienfreundlich wie möglich zu sein und viele Kinderkarts haben. Bei den meisten Kartbahnen im Umkreis können Kinder gar nicht fahren.

Haben denn auf Ihrer Bahn schon prominente Karrieren begonnen?
Ja, einige Kinder, die bei uns angefangen haben, haben schon an Europameisterschaften und Weltmeisterschaften teilgenommen. Unser Trainer Andreas Gränz, der unsre Kartschule betreut, hat sein eigenes Rennteam. Letztes Jahr haben wir vier oder fünf unserer Kinder in die nationale Kartmeisterschaft gefördert.

Ich habe gelesen, dass sie geruchsfreies Benzin verwenden. Was hat es damit auf sich?
Das ist gefiltertes, gereinigtes Benzin, das die Gesundheit unserer Besucher und Mitarbeiter schützt. Bei der Verbrennung entstehen weder krebserregende Stoffe noch Feinstaub. Wenn man hier in der Halle steht, riecht man keine Abgase. Manche Besucher glauben sogar, dass sie auf einem Elektrokart sitzen, weil es hier nicht nach Benzin riecht.

Letzte Frage: Warum sind Sie bei S-Cashback dabei?
Das machen wir gern, wir wollen den Kunden einfach etwas zurückgeben.

Kontakt
Kartbahn Hungen, Schottener Straße 8A, 35410 Hungen. Telefon: 06402 512 255, Internet: https://kartbahn-hungen.de/. S-Cashback-Kunden erhalten 1 Prozent Cashback auf alle Umsätze bei Zahlung mit einer Sparkassen-Karte (Debit- und Kreditkarte).

Fotos: Kartbahn Hungen

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