So erzählt das Schaufenster Geschichten
Studien zeigen, dass Personen, die ein Schaufenster neun Sekunden lang betrachten, mit großer Wahrscheinlichkeit das Geschäft betreten. Das S-Cashback Magazin hat deshalb zehn Tipps zum Thema Schaufenstergestaltung zusammengestellt, von Licht über Emotionen bis zum Umdekorieren.
Tipp 1: An die Zielgruppe denken. Bevor Sie aktiv werden, sollten Sie überlegen, wer Ihre Zielgruppe ist und welche Produkte sie präsentieren wollen. Ein junges und urbanes Publikum lockt man stärker über Witz und Emotionen, während ältere Kunden mehr auf Informationen und lesbare Preisschilder achten. Ein Fenster mit Kinderspielzeug darf bunt sein, ein Juwelier oder Goldschmied wird eher weniger Produkte zeigen, die aber fast schon wie in einer eine Museumsaustellung präsentieren.
Tipp 2: Keine Verwirrung stiften. Viele Läden überfrachten ihre Schaufenster mit Objekten und Informationen – vom Rabattrechenbeispiel bis zum Nachhaltigkeitsbekenntnis. Wählen Sie lieber eine repräsentative Auswahl Ihrer Produkte aus. Schaffen Sie Inseln mit Produktgruppen und lassen Sie dazwischen Platz.
Tipp 3: Fenster ins rechte Licht setzen. Eine gute Ausleuchtung ist entscheidend für eine gelungene Schaufensterdekoration. Großformatige Lichtwände mit warmem Licht schaffen Interesse, sollten aber um Spots ergänzt werden, die einzelne Objekte in den Fokus rücken. Kaltes grelles Licht ist zu vermeiden. Die Lichtquellen sollten zudem auch an unterschiedlichen Seiten angebracht werden. Wichtig: Dekoriert muss man das Fenster um, muss eventuell das Licht angepasst werden.
Tipp 4: Farbe ins Spiel bringen. Bei Farbe ist weniger mehr. Es sollten nur wenige Farbtöne eingesetzt werden, wobei die Auswahl der Töne sich auch nach der aktuellen Dekoration richtet. Die Signalfarbe Rot sollte vor allem bei Sonderangeboten verwendet werden. Grün eignet sich besonders für Ökoprodukte.
Tipp 5: Auf Emotionalisierung und Storytelling achten. „Gerade in diesen harten Zeiten ist der Schaufensterbummel eine Auszeit vom Trommelfeuer der Nachrichten“, sagt Schaufensterexpertin Karin Wahl (siehe Interview). Statt mit Zahlen und Argumenten zu bombardieren, sollte man die Kunden mit inspirierenden Inszenierungen aus ihrem Alltag entführen. Wahl: „Ein paar Teddys über der Tür des Spielwarengeschäfts oder ein handgemalter Spruch am Eingang – kleine Gesten können tief berühren.“ Kalendarische Anlässe wie Weihnachten, Ostern oder der Schulanfang bieten gute Gelegenheiten für inspirierende Inszenierungen. Dabei helfen Eyecatcher wie witzig dekorierte Schaufensterfiguren.
Tipp 6: Fenster umdekorieren und sauber halten. Spätestens alle drei Wochen sollte man neu dekorieren oder die Dekoration zumindest auffrischen. So werden auch Stammkunden immer wieder neugierig gemacht. Die wichtigsten Artikel sollten dabei auf Augenhöhe in der Fenstermitte präsentiert werden. Auch auf Preisschilder sollte man immer achten, um den Kunden Orientierung zu bieten. Die Zahl der erhältlichen Dekorationselemente ist nahezu endlos: von Displays und Monitoren über Säulen und Körbe bis zu den genannten Schaufensterfiguren. Unabhängig vom Umdekorieren sollte man mehrmals wöchentlich auf Sauberkeit achten und tote Insekten und Staub entfernen.
Tipp 7: Einblick in den Laden ermöglichen. Lassen Sie Lücken im Rückraum des Schaufensters, der Einblicke in den Innenraum des Ladengeschäfts ermöglicht. Variable Trennwände ermöglichen so vor Betreten des Geschäfts einen ersten Eindruck von den Räumen. Sie lassen sich individuell gestalten oder als Projektionsfläche nutzen.
Tipp 8: Nachhaltigkeit. Ob energiesparende LED-Beleuchtung, nachhaltige Gestaltungsmaterialien, die wiederverwendbar und gut zu recyceln sind, oder smarten Hinweisschilder mit entsprechender Sensorik: Auch in der Schaufensterdekoration spielt das Thema Nachhaltigkeit eine wachsende Rolle.
Tipp 9: Gesamtkonzept erstellen. Das Schaufenster ist das Gesicht des Ladens in der Stadt, aber genauso wichtig ist auch die Gestaltung der Ladenräume oder der Auftritt im Internet. All dies sollte aufeinander abgestimmt sein. Zudem sollte man auf ein stimmiges Corporate Design achten.
Tipp 10: In Know-how investieren. Die meisten Läden haben keine ausgebildeten Visual Merchandiser, wie Schaufenstergestalter heute heißen, unter ihren Verkäufern. Fortbildungen des eigenen Personals können helfen. Noch einfacher ist es allerdings, externe Profis zu beauftragen, die neben der Expertise auch zahlreiche Dekoartikel besitzen.