Der Terrarien- und Wüstenzoo Reptilium in Landau in der Pfalz ist Deutschlands größter Reptilienzoo. Auf 5000 Quadratmeter Fläche zeigt er nicht nur eine beeindruckende Artenvielfalt – die Besucher erfahren bei Präsentationen und Schaufütterungen auch viel über die Tiere. Mutige können sich sogar eine Spinne über die Hand laufen lassen oder eine Schlange anfassen. Lilly Becker, Serviceleitung des Reptiliums, fasst im Interview zusammen, warum sich ein Besuch beim S-Cashback-Partner unbedingt lohnt.
Interview: Gunnar Erth
S-Cashback Magazin: Was ist das Besondere am Reptilium?
Lilly Becker: Wir sind der größte Reptilienzoo Deutschlands. Insbesondere versuchen wir mit unseren stündlichen Fütterungen und Präsentationen unsere meist exotischen Tiere den Menschen näherzubringen – und auch Ängste abzubauen, etwa gegenüber Schlangen. Das geschieht unter anderem durch hautnahen Kontakt, etwa dem Streicheln der Tiere.
Wie kam es zur Gründung des Reptiliums?
Die Idee hatte unser Direktor Uwe Wünstel, der schon im Kindesalter ein großer Reptilien-Fan war. Zusammen mit seinem Vater entstand dann vor rund 20 Jahren die Idee, einen privaten Zoo zu eröffnen. Dazu wurde eine Lagerhalle zur Terrarienhalle umgebaut. Am 1. Juli 2004 wurde dann das Reptilium eröffnet. Der Tierbestand setzte sich aus Reptilien und Amphibien aus staatlichen Zoos, Aufzuchtstationen und Uwe Wünstels Privatbestand zusammen. Das Reptilium wurde seitdem mehrfach erweitert und umfasst heute über 5000 Quadratmeter im In- und Outdoorbereich.
Was gibt es alles zu sehen?
Den Schwerpunkt bilden die Terrarienhalle und die Wüstenhalle. Etwas ganz Besonderes ist unser Nachthaus, in dem man nachtaktive Tiere tagsüber beobachten kann. Zudem haben wir einen Außenbereich und unsere Aufzuchtstation, in der sich die Tierbabys befinden, bis sie in die Anlage können. In der Wüstenhalle befindet sich auch eine Gastronomie.
Was für Tierbabys haben Sie zurzeit in der Aufzuchtstation?
Aktuell sind dort südamerikanische Köhlerschildkröten. Immer wieder haben wir dort auch Echsen wie Bartagamen oder verschiedene Schlangen – alles, was hier auf die Welt kommt.
Gibt es bei den Tieren im Reptilium einen Schwerpunkt?
Unser Schwerpunkt liegt in jedem Fall bei Reptilien und Amphibien. Zum Beispiel haben wir sehr viele Spaltenschildkröten. Die sind durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschützt; und bei uns pflanzen sie sich wunderbar fort. Wir entdecken immer wieder neue Babyschildkröten, was uns natürlich alle sehr glücklich macht. Wir haben auch viele Bartagamen. Diese Echsenart schaffen sich viele als Haustier an und wollen sie dann doch irgendwann wieder abgeben – und melden sich dann bei uns.
Haben Sie denn Platz dafür?
Wenn eine Anfrage kommt, prüfen wir sie natürlich. Wenn es geht, nehmen wir das Tier auf, denn wir wissen ja, dass die Tierheime meist nicht über Terrarien verfügen. Sollte aber kein Platz da sein, müssen wir ein Angebot aber auch schon mal ablehnen.
Wer sind denn die Publikumslieblinge unter den Reptilien?
Auf jeden Fall unsere Königspythons, eine Schlangenart, die viele Reptilienliebhaber auch als Haustiere haben. Der Königspython ist eine sehr ruhige und ungiftige Würgeschlangenart, die man bei unseren Präsentationen sehr gut streicheln kann. Wir haben mehrere Tiere, die abwechselnd zum Einsatz kommen.
Sind Würgeschlangen denn nicht gefährlich?
Bei den Schlangen unterscheidet man generell zwischen Gift- und Würgeschlangen. Giftschlangen nehmen wir auf gar keinen Fall raus, so wie Gifttiere generell von unseren Besuchern ferngehalten werden. Da muss man gar keine Sorge haben. Und die Würdeschlangen, die wir bei den Präsentationen zeigen, sind nicht zu groß. Außerdem sind immer Tierpfleger dabei. Wir machen das schon seit knapp 20 Jahren und es ist noch nie etwas bei einer Präsentation passiert.
Sie haben aber auch einige Säugetiere im Zoo? Wie kam es dazu?
Ja, wir haben unter anderem einige Waschbären, Erdmännchen und Äffchen. Wir nehmen Säugetiere nur auf, wenn sie aus schlechter Privathaltung stammen oder ein anderer Zoo die Tiere nicht aufnehmen kann. Im Fall unserer Waschbären hat zum Beispiel Herr Wünstel vor einigen Jahren einen Anruf bekommen, als fünf Waschbärbabys mutterlos im Wald gefunden wurden. Da suchte man ganz dringend einen Platz für sie, weil sie mit dem Fläschchen aufgezogen werden mussten. Als sie dann diese schwierige Zeit überstanden hatten und größer wurden, haben wir ihnen ein Gehege in unserem Außenbereich aufgebaut.
Wie viele Besucher haben Sie im Jahr?
Rund 80.000. Unsere besucherstärksten Monate sind im Herbst und Winter, da wechseln wir uns gut mit dem Landauer Zoo ab, da ja bei uns fast alles indoor ist. Wir sind ein typisches Winter- und Schlechtwetter-Erlebnis. Gerne kann man uns jedoch auch in den Frühlings- und Sommermonaten besuchen und im selben Zuge unsere Waschbären in unserem Außenbereich beobachten.
Von woher kommen Ihre Gäste?
Wir haben vor allem Besucher aus der Region Karlsruhe-Mannheim, aber auch aus dem Rest der Republik und sogar aus Frankreich.
Was können Sie zu den stündlichen Schaufütterungen und Präsentationen sagen?
Die sind ein sehr beliebter Bestandteil unseres Angebots. Man erhält bei den Präsentationen sehr viele Informationen zu den Tieren, und kann sogar einige Tiere streicheln. Im Anschluss werden auch Fotos mit den Tieren und Besuchern gemacht. Die drucken wir im Din-A6-Format aus und man kann so ein Bild kostenlos als Erinnerung ans Reptilium mit nach Hause nehmen.
Man kann ja sogar Spinnen über seine Hand laufen lassen. Trauen sich das viele?
Unsere Vogelspinnenpräsentation ist täglich um 13.30 Uhr. Die Gäste reagieren anfangs sehr unterschiedlich, einige Besucher haben ja auch große Angst vor Spinnen. Das ging mir übrigens persönlich auch so, bevor ich hier angefangen hatte zu arbeiten und nach circa sechs Jahren als Mitarbeiterin im Reptilium, halte ich nun selbst eine Vogelspinne namens „Juanita“ zuhause. Da die Tierpfleger sehr viele Informationen zu den Tieren vermitteln, beruhigt man sich schnell, weil man weiß, dass nichts passieren kann. Wenn jemand mal ausprobieren möchte eine Spinne auf die Hand zu nehmen, aber noch etwas unsicher ist, setzt man vielleicht anfangs nur ein Spinnenbeinchen auf die Hand.
Aber Sie finden immer Mutige, die mitmachen?
Auf jeden Fall! Und der Mut wirkt auch auf andere Besucher ansteckend.
Wie beliebt und wichtig sind denn die Tierpatenschaften im Reptilium?
Wir freuen uns immer über Tierpatenschaften und man kann auch im Prinzip zu jedem Tier eine Patenschaft übernehmen, sofern es noch keine gibt. geht es los bei 55 Euro im Jahr zum Beispiel für einen kleinen Frosch oder einen Gecko, bis hin zu 500 Euro für einen Alligator. Der Preis richtet sich unter anderem danach, wie groß das Tier ist und wie viel es im Jahr frisst. Das Geld für die Patenschaft kommt vollständig den Tieren zugute, damit werden zum Beispiel die Arztkosten und Futter bezahlt, aber auch die Ausstattung des Terrariums.
Auf Ihrer Webseite steht, dass die Besucher im Reptilium mithelfen können. Wie läuft das ab?
Wir bieten einen „Reptile Fun Day“ an – das ist ein Tagespraktikum für Kinder und Erwachsene. So kann man in die Rolle des Tierpflegers schlüpfen und mithelfen, etwa bei der Fütterung oder der Säuberung der Gehege.
Sie nehmen ja auch am S-Cashback-Programm der Sparkassen teil. Wie ist es dazu gekommen?
Wir möchten mit der Teilnahme die Kundenzufriedenheit steigern und natürlich auch mehr Besucher für das Reptilium begeistern. Die Sparkasse ist für uns ein toller Kooperationspartner.
Kontakt
Reptilium Terrarien- und Wüstenzoo, Werner-Heisenberg-Straße 1, 76829 Landau in der Pfalz. Telefon: 06341 51000; E-Mail: info@reptilium.de, Internet: www.reptilium-landau.de. S-Cashback Kunden erhalten 2 Prozent Rabatt auf alle Umsätze.
Fotos: Reptilium