Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. ChatGPT ist sogar für S-Cashback im Einsatz. Teilnehmende Händler können ohne Vorkenntnisse mit dem Marketingportal in der S-Partnerwelt automatisiert Imageanzeigen für Facebook, Instagram und Google-Kanäle erzeugen – und das sogar kostenlos.
Text: Gunnar Erth
Entwickelt hat das System der S-MM-Partner mapAds, ein Startup aus Siegen. Im Auftrag der S-Markt & Mehrwert, dem Cashback-Spezialisten der Sparkassen, wurde es in die S-Partnerwelt integriert. Joshua Groos, Marketingmanager bei mapAds, erklärt, wie die Technologie funktioniert und wie mit ihr S-Cashback-Partner Imagekampagnen erstellen und ausspielen können.
Seit wann gibt es das Unternehmen mapAds?
Unser Unternehmen gibt es seit 2020, damit gelten wir sogar noch als Startup. Wir haben zwei Gründer mit unterschiedlichem Hintergrund: Marius Ruhrmann kommt aus der Softwarebranche und IT, Daniel Schütz aus dem Vertrieb und hatte bereits Startup- und Auslandserfahrung. Ursprünglich haben wir lokales Produktmarketing gemacht, inzwischen konzentrieren wir uns aber vor allem auf automatisiertes Kampagnenmanagement für Unternehmen – mithilfe Künstlicher Intelligenz.
Was macht Ihr Unternehmen für Cashback-Kunden der Sparkassen?
Die S-Cashback-Partner können das Marketingportal in der S-Partnerwelt nutzen, um automatisiert mit Hilfe von KI und der MapAds-Software fertige Werbemittel erstellt zu bekommen, genauer gesagt Imageanzeigen. Dazu reicht die Angabe der Homepage-Adresse, die Software erledigt alles weitere automatisch. Diese Werbeanzeigen können die Unternehmen über die gängigen Kanäle aussteuern, also Facebook, Instagram und Google.
Wie setzen Sie Künstliche Intelligenz beim Erstellen der Werbeanzeigen ein?
Unsere eigene mapAds-Software holt sich alle Informationen, die sie unter dem eingegebenen Webseiten-Link finden kann: Fotos, Logos, Beschreibungen, Kontaktdaten… Diese Infos werden optimiert und über eine Schnittstelle direkt bei ChatGPT eigegeben. Wir bitten ChatGPT, auf der Basis der Informationen eine knackige Unternehmensbeschreibung mit einem Call-to-Action zu erstellen. Das Ganze geschieht automatisiert in wenigen Sekunden.
ChatGPT ist seit wenigen Monaten in aller Munde. Wie kam es dazu, dass sie es so schnell in das Marketingportal integrieren konnten?
Wir haben uns schon eine ganze Weile ausgiebig mit ChatGPT beschäftigt. Eine Woche, nachdem die Schnittstelle zu ChatGPT für Entwickler freigegeben wurde, hatten wir es daher schon integriert. Wir sind sehr froh darüber, dass wir die Möglichkeit haben, in Echtzeit Anfragen zu erstellen.
Sind Sie denn zufrieden mit ChatGPT?
Ja! Und es wird sicher noch besser. Aber die Trefferquote bei den erzeugten Textvorschlägen ist bereits jetzt wahnsinnig hoch. Sobald das nächste Update von ChatGPT kommt, werden wir es sofort übernehmen. Wir sind schon sehr gespannt, was da noch kommt.
Kann der Kunde die von der KI erzeugte Anzeige noch verändern?
Auf jeden Fall! Die Künstliche Intelligenz erzeugt lediglich einen Vorschlag. Man kann alles manuell einstellen und verändern – Bilder, Texte undsoweiter. Der Kunde kann zum Beispiel unter Hunderttausenden von Fotos aus Bilddatenbanken auswählen, die wir ebenfalls angeschlossen haben. Oder auch Musik hinzufügen. Wir bieten in dem Marketingportal zudem 20 bis 30 Design-Vorlagen an, unter denen man auswählen kann. Dabei gibt es zahlreiche Formate – vom Werbebanner bis zum Werbevideo, bei dem man Slide für Slide individuell gestalten kann. All dies ist für die Kanäle Facebook, Instagram, YouTube und das Display-Netzwerk von Google optimiert. Zu Letzterem zählen über zwei Millionen Websites, die mit Bannern bespielt werden können. Man kann über das Google-Display-Netzwerk über 90 Prozent der Internet-Nutzer erreichen.
Und das ist kostenlos?
Die Erstellung der Werbemittel ist kostenlos. Die Firmen haben damit einen doppelten Vorteil: Sie müssen sich weder mit den Werbeanzeigenmanagern der sozialen Medien auseinandersetzen noch sich Anzeigen über teure Tools von Werbefirmen erstellen lassen. Wenn die Kunden die so erstellten Anzeigen für Postings auf ihren eigenen Social-Media-Kanälen nutzen wollen, zahlen sie nichts. Sie können aber auch das Kampagnentool im Marketingmanager nutzen und Werbeanzeigen in den gängigen Social-Media-Kanälen schalten – dann zahlen sie für die voraussichtliche Reichweite.
Was kostet das?
Die Kunden können unter verschiedenen Paketen wählen – das günstigste kostet aktuell 99 Euro. Von diesem Budget erhalten wir einen Anteil, denn wir haben ja auch Unkosten: von der Entwicklung und Bereitstellung der Software über Lizenzgebühren für Fotos und Musik, die wir bezahlen, bis hin zum professionellen Reporting.
Was kann man mit dem Kampagnentool erreichen?
Man kann festlegen, wo und wie die Anzeigen ausgespielt werden, mit welcher Summe voraussichtlich wie viele Konsumenten erreicht werden – und auch welches Ziel verfolgt werden soll: Aufmerksamkeit erregen, Zahl der Webseitenbesuche steigern oder etwa Recruiting verbessern. Das ist ein umfassendes Angebot.
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