KreativRaum: In jedem steckt ein Künstler

Wer gerne einmal in angenehmer Atmosphäre künstlerisch aktiv werden möchte, sollte dem KreativRaum in Celle einen Besuch abstatten. Dort kann jeder Keramik bemalen und Acrylbilder gießen – allein oder unter Anleitung des Teams um Inhaberin Michaela Schlobach (40). Dazu gibt’s zahlreiche Workshops und Angebote für Kinder zu weiteren Themen. Seit Anfang 2024 ist der KreativRaum S-Cashback-Partner.

Interview: Gunnar Erth

S-Cashback-Magazin: Bei Ihnen kann man kreativ sein – wie funktioniert das genau? 
Michaela Schlobach: Bei uns nimmt man sich eine Auszeit vom Alltag. Man kann jederzeit während unserer Öffnungszeiten zu uns kommen und Keramik bemalen, Acryl gießen und töpfern. Gerne vorher einen Tisch über unsere Homepage reservieren, so geht man sicher, dass auch noch genug Kapazitäten vorhanden sind. Unser Team ist ständig präsent, um unsere Besucher dabei zu begleiten und Ideen zu geben. Darüberhinaus haben wir auch Workshops für Erwachsene und in den Ferien Angebote für Kinder zu weiteren Themen. Außerdem kann man unseren KreativRaum auch für Feiern und Teamevents buchen.

Wie läuft es ab, wenn jemand zu Ihnen kommt? Zahlt man pro Stunde, die man bei Ihnen verbringt, oder pro hergestellten Artikel? 
Man zahlt in der Regel pro Stück. Jeder kann sich bei uns eine Keramik aussuchen, die er oder sie bearbeiten möchte. Der Preis der Keramik schließt alle Materialien ein, sowie das spätere Lasieren und Brennen im Ofen bei etwa 1000 Grad. Die fertigen Werke sind dann sogar spülmaschinenfest! Beim Töpfern zahlt man pro Kilogramm, hier ist dann ebenfalls alles inklusive. Und beim Acryl Pouring sucht man sich eine Leinwandgröße aus, der Preis ist auch hier für das fertige Bild. Wir möchten die Preise so transparent wie möglich für die Gäste halten.

Man kann also nicht eigene Keramik oder Ton mitbringen? 
Nein, denn es muss spezielle Keramik sein, die auch für die Lasuren geeignet ist und die den hohen Temperaturen im Ofen standhält. Auch der Ton muss entsprechend hochwertig sein, damit die Kunstwerke nicht im Ofen platzen. Ton ist nicht gleich Ton, auch der Schamottanteil spielt für den Brennvorgang eine Rolle.

Inwieweit hilft Ihr Team mit? 
Wir erklären die Techniken, geben gern Hilfestellung und wenn nötig fassen wir auch mit an. Zum Beispiel wenn man Schablonen anlegen muss – dann ist es gut, wenn man zwei Hände mehr hat. Wir versuchen eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen, in der man sich vom Alltag erholen kann.

Die Keramiken werden bei Ihnen gebrannt. Haben Sie einen Brennofen vor Ort? 
Genau. Man bemalt die Keramik, wir sammeln die fertig bemalten Stücke dann ein, lasieren sie und wenn der Ofen voll ist, wird er angestellt. In der Regel sind die Keramiken innerhalb einer Woche abholbereit. Die abholbereiten Werke stehen mit Ihren Nummern aber auch auf unserer Homepage.

Was hat es mit dem Acrylgießen auf sich? 
Acryl Pouring ist eine Technik, bei der Acrylfarben mit einem Medium gemischt und auf eine Leinwand gegossen werden. Dabei entstehen abstrakte, marmorierte Bilder.

Und was ist beliebter? Keramik bemalen oder Acryl gießen? 
Keramik bemalen macht etwa 85 Prozent aus.

Man kann bei Ihnen auch Ledergürtel oder Hundehalsbänder aus Leder fertigen. Wie läuft das ab? 
Die Gäste haben die Möglichkeit Leder zu bearbeiten. Bevorzugt nach Anmeldung, weil es natürlich etwas lauter ist, wenn man einen Hammer in die Hand nimmt. Deshalb versuchen wir diese Termine zu bündeln und bieten die Lederbearbeitung überwiegend in Workshops an.

Wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, den KreativRaum zu eröffnen? 
Ich bin Vierfachmama und habe als Gesundheitsberaterin gearbeitet. Als die Kleinsten in den Kindergarten gingen, kam Corona und ich saß erst einmal zu Hause fest. Als das vorbei war, stellte ich mir die Frage, ob ich in den alten Beruf zurück will. Die Idee für den Kreativraum ist dann abends bei einem Glas Wein entstanden und verfestigte sich immer mehr. Ich habe zum Glück eine tolle Familie, die hinter mir steht – und gemeinsam haben wir es dann umgesetzt.

Am 15. April 2023 haben Sie den KreativRaum eröffnet. Wie wird er denn angenommen? 
Die Leute haben das Angebot super angenommen und ich bekomme immer ganz tolles Feedback. Ich merke es auch an den steigenden Buchungszahlen. Darüber freue ich mich wirklich sehr.

Wer sind Ihre typischen Gäste? 
Wir haben viele Stammkunden, weil es ihnen bei uns einfach Spaß macht. Aber es kommen auch immer neue Leute zu uns, die sich eine kreative Auszeit gönnen wollen, nebenbei vielleicht mal ungestört mit der Freundin klönen und auch eine Tasse Kaffee oder Tee trinken. Und ob man es glaubt oder nicht, auch die Männer werden immer kreativer bei uns.

Wie groß ist die Altersspanne Ihrer Gäste? 
Sehr groß! Von 2 bis 80 Jahren.

Die Kundenbewertungen bei Google sind ausschließlich positiv – 5 von 5 Sternen. Dort werden auch Atmosphäre und Einrichtung gelobt. Wie schaffen Sie diese Atmosphäre? 
Das Feedback, dass ich persönlich bekomme, ist auch wahnsinnig positiv. Wir haben Wert auf eine hochwertige Einrichtung gelegt, etwa mit Echtholztischen und Naturfarben. Das Wichtigste ist aber, dass es hier entspannt zugeht. Der KreativRaum ist etwa 80 Quadratmeter groß und bietet mit Außenbereich knapp 40 Gästen Platz. Wir hätten mehr Tische hineinstellen können, aber unsere Gäste sollen sich bewegen können. So wie es jetzt ist, ist es schön gemütlich; man hat Platz, kann sich bewegen, kann mal zur Farbtafel oder zum Farbregal gehen, ohne dass man jemanden anrempelt.

Wie kreativ muss man denn sein, wenn man Sie besuchen will? 
Ich höre ganz oft: „Ich bin überhaupt nicht kreativ“. Und wenn die Gäste sich dann darauf einlassen, machen sie wunderschöne Sachen. Man muss nicht gut malen oder zeichnen können, man muss auch keine große Idee haben. Wir haben zum Beispiel Abklebebänder und Aufkleber, die beim Malen helfen. Und wir haben Keramiken, die wie Ausmalbilder sind. Wir bieten auch Techniken wie Blubbern an, wo man nicht einmal einen Pinsel oder Schwammtupfer in die Hand nehmen muss. Selbst unsere zweijährigen Besucher machen schon super mit.

Wie groß ist denn ihr Team? 
Aktuell habe ich ein tolles Team mit drei Mädels, die mir helfen. Vielleicht werden es noch mehr.

Können Sie mehr zu Ihrem Kursangebot sagen? 
In unseren Kursen bieten wir vor allem Themen jenseits der Keramik an, denn das können die Leute ja einfach so bei uns machen. Da dreht es sich zum Beispiel um die Lederbearbeitung, Acryl gießen, Filzarbeiten und Töpfern. Hier haben wir oft Themen, auf die wir während der regulären Öffnungszeiten nicht immer so tief eingehen können.

Dazu gibt es auch Angebote wie einen Mädelsabend – malen bei einem Gläschen Sekt… 
Das ist ein neues Angebot, das wir im Juni gestartet haben. Wir wollen es künftig etwa einmal im Monat anbieten.

Zudem kann man den KreativRaum auch für Gruppen mieten. Wer macht das? 
Wir haben sehr viele tolle Geburtstagsfeiern und Firmenevents. Viele Gäste denken sich, dass sie eigentlich schon alles haben, und den Geburtstag einfach nur in schöner Atmosphäre mit ihren Freunden und Freundinnen verbringen möchten. Wir haben ganz viele Ideen, wie man dies umsetzen kann – und jeder anschließend auch schöne Erinnerungsstücke an diesen Tag hat. Darüberhinaus steht der KreativRaum auch als Kursraum für andere Kursleiterinnen und Kursleiter zur Verfügung.

Was bieten Sie im Ferienprogramm für Kinder an? 
Unser Angebot ist sehr vielfältig. Wir haben diesen Sommer schon Keramiken im Galaxie-Look gemacht, Filzfeen, Becher mit Hunde- und Katzenmotiven bemalt, Becher und Schüsseln getöpfert und eine Keramik im Stil von „Mensch ärgere dich nicht“ bemalt – inklusive Holzfiguren, die wir mit Acryl angemalt haben. Oft zeigen wir Techniken, die wir sonst eher selten anwenden. Das tolle ist, dass die Kinder etwas Selbstgemachtes haben, das sie hinterher zuhause auch benutzen können. Die Ferienworkshops bieten wir in allen Schulferien an.

Und wie werden diese Programme angenommen?
Sehr gut! Die Atmosphäre ist uns dabei sehr wichtig, damit auch die Jüngsten etwas entspannen können. Dafür haben wir beispielsweise die Teilnehmerzahl bewusst auf zehn beschränkt.

Seit Januar sind Sie bei S-Cashback dabei. Was erhoffen Sie sich davon? 
In erster Linie mehr Sichtbarkeit. Der Kreativraum ist am Rande von Celle, in einer kleinen Einkaufsmeile im Stadtteil Klein Hehlen. Hier kann man direkt vor der Tür sehr gut parken und wir haben auch eine Bushaltestelle direkt nebenan. Für die Kleinsten ist ein Spielplatz unmittelbar gegenüber, was gerade für Kindergeburtstage ideal ist. Und auf unserem neuen Außenbereich kann man jetzt auch draußen sitzen. Das ist wirklich gemütlich.

Fotos: KreativRaum