Altstadtkind: Spielend durch die Kindheit

Strausberg, ein charmantes Städtchen etwa 35 Kilometer von Berlin entfernt, verbindet historische Atmosphäre mit einer idyllischen Seenlandschaft. Eingebettet ins Märkische Land bietet Strausberg eine wunderbare Mischung aus Natur und Kultur. Inmitten der denkmalgeschützten Altstadt betreibt Mandy Roth-Grycza mit viel Liebe zum Detail das Kinderspielwarengeschäft „Altstadtkind“. Im Interview erzählt die sympathische Inhaberin des S-Cashback-Partners, was ihren Laden so besonders macht.

Text: Sarah Lohmann

Mandy Roth-Grycza vor ihrem Geschäft.

S-Cashback-Magazin: Seit wann gibt es das „Altstadtkind“ denn schon?
Mandy Roth-Grycza: Gegründet wurde „Altstadtkind“ am 16. Februar 2024. Das Geschäft an sich gibt es aber schon ganz lange, es hieß nur vorher „Kinderladen Gänseblümchen“. In dem Geschäft habe ich selbst neun Jahre lang gearbeitet.

Und dann haben Sie den Laden übernommen?
Genau. Die Vor-Inhaberin wollte nicht mehr und ich war sowieso schon lange in alle Prozesse involviert – vom Dekorieren über den Besuch von Messen bis hin zum Verkauf. Es war deshalb schon lange im Gespräch, dass ich den Laden einmal übernehmen könnte und als es so weit war, musste ich gar nicht lange nachdenken. Im Grunde war ich bereits das Gesicht des Geschäfts. Meine Chefin konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr lange stehen und auf der Fläche arbeiten. Sie war eher im Hintergrund tätig, im Büro und der Organisation.

Was hat sich konkret durch Ihre Übernahme geändert?
Eigentlich nicht viel. Der ehemaligen Besitzerin wurde unter anderem von Unternehmensberatern oft empfohlen, den Namen zu ändern. Bei „Gänseblümchen“ denken Kunden doch eher an einen Floristen als an ein Kindergeschäft. Das ist aber teuer und aufwendig. Als ich das Geschäft übernommen habe, habe ich das Vorhaben gleich zum Start umgesetzt. Außerdem habe ich das Innere neu strukturiert, mit moderneren Farben versehen, die Regale sind niedriger und dadurch ist alles viel übersichtlicher. Meine Kunden sagen oft, dass das Geschäft jetzt größer wirke – dies rührt daher, dass jetzt alles ordentlicher und klarer gestaltet ist. Die Schaufenster sind außerdem nun offen – das sorgt für angenehme Weite. Darüber hinaus habe ich das Sortiment um Lego- und Schleich-Produkte ergänzt, um größere Kinder anzusprechen.

Neben Spielzeug gibt es unter anderem auch hochwertige Bekleidung.

Wie kamen Sie auf den neuen Namen?
Mein Mann hatte irgendwann die Idee und der Name passt natürlich ideal, weil wir auch inmitten der Strausberger Altstadt zuhause sind. Im Grunde genommen bin ich selbst ein Altstadtkind. (lacht)

Wer kommt zu Ihnen zum Einkaufen? Auch Kinder?
Ja, auch Kinder. Ich biete netten, kleinen Krimskrams an, den Kinder sich von ihrem Taschengeld für einen schmalen Taler kaufen können. Sie lieben es, hier zu stöbern. Zu meinem Kundenstamm gehören außerdem ältere Omis und junge Mütter, das Publikum ist wirklich bunt gemischt.

Profitieren Sie in dieser Lage auch von der Laufkundschaft?
Touristen kommen hier oft vorbei, sind in Urlaubsstimmung und bereit, den einen oder anderen Euro mehr auszugeben. Außerdem haben wir Rossmann gegenüber, das ist ein Kundenmagnet und davon profitieren wir ebenfalls. Ich habe darüber hinaus viele Strausberger Stammkunden, die immer mal wieder vorbeischauen.

Was zeichnet „Altstadtkind“ Ihrer Meinung nach aus?
Zum einen mein Sortiment. Die Spielwaren sind hochwertig, getestet, ökologisch und die Kinder lernen damit. Gleiches gilt für die Bekleidung. Sie ist nachhaltig, viele der Firmen produzieren sogar in Deutschland und keiner meiner Zulieferer lässt Kinderarbeit zu – die Firmen haben ihre eigenen Nähereien und achten auf faire Bedingungen. Kurzum: Meine Produkte sind gesund, sauber und für Kinder wertvoll. Zum anderen habe ich unheimlichen Spaß an der Arbeit, ich unterhalte mich gerne mit den Kunden und schätze den Austausch mit ihnen. Ich glaube, das merkt man.

Das hat doch sicher auch seinen Preis?
Ja klar, ich habe keine Baby-Bodys für zwei oder drei Euro im Angebot. Dafür sind die Produkte hochwertig und frei von schädigenden Chemikalien. Glücklicherweise gibt es viele Kunden, die das sehr schätzen, die dann auch mal die Bodys aus Bambus-Fasern anpacken und merken, wie die Qualität ist. Ich denke, dass gerade Kinder und Babys saubere Produkte bekommen sollten – und Eltern sich keine Sorgen machen müssen, dass das Kind gerade auf etwas herumkaut, das möglicherweise ungesunde Stoffe enthält.

Ein Blick ins Spielwarensortiment.

Wie viel bezahlt man denn in etwa bei Ihnen?
Das ist ganz unterschiedlich, ich habe kleine, günstige Spielwaren im Angebot, aber auch große Produkte für beispielsweise 150 Euro. Diese werden aber – das ist eine Tendenz in der gesamten Spielwarenbranche – heute eher bestellt. Also unter anderem Puppenhäuser und ähnliches.

Für Sie kommt ein Online-Shop aber nicht infrage?
Doch, perspektivisch wäre ich nicht abgeneigt. Aber es ist sehr kostspielig, den Online-Verkauf zu implementieren. Beispielsweise habe ich bisher kein Warenwirtschaftssystem gebraucht, das müsste erst angeschafft werden. Außerdem höre ich immer wieder von anderen Mitgliedern des Spielzeugverbands, dass deren Onlineshop gerade einmal genug abwirft, um die Kosten zu decken. Man braucht eben Personal für die Bestellabwicklung, für das Verpacken und Verschicken. Da schaue ich lieber noch, wie sich das weiterentwickelt. Und es wäre schade, wenn die Innenstädte irgendwann leer sind, weil alle nur noch bestellen. Bei mir lohnt es sich, vorbeizukommen, um die Produkte mal in die Hand zu nehmen.

Aber im Stadtgebiet liefern und versenden Sie auch?
Ja, wenn eine Omi beispielsweise ein konkretes Produkt haben möchte, aber wegen einer Mobilitätseinschränkung gar nicht vorbeikommen kann, bringe ich ihr das nach der Arbeit vorbei und der Versandservice wird oft bei Gutscheinen genutzt. Beispielsweise, wenn der oder die Beschenkte weiter entfernt lebt, man aber Gutscheine von uns schenken möchte. Die gehen dann in die Post. Ansonsten wird das sehr selten genutzt – während der Coronazeit war der Service deutlich gefragter.

Gibt es einen Bestseller bei Ihnen?
Das ist ganz schwer zu sagen, weil das Sortiment lebt und ich es regelmäßig den Trends anpasse. Lange waren die hochspringenden Moon-Bälle total gefragt – das flacht aktuell etwas ab. Dafür sind momentan die bunten Kknekki Arm- und Haarbänder sehr beliebt und unsere Legami-Stifte, die super schreiben und radierbar sind. Was sich gerade gut verkauft, unterliegt einem permanenten Wandel.

Ein Besuch lohnt sich, denn es gibt immer etwas zu entdecken.

Wie machen Sie auf Ihr Geschäft aufmerksam?
In Strausberg wird drei Mal jährlich gefeiert: im Frühling, am 3. Oktober und in der Weihnachtszeit. An den Aktivitäten nehme ich immer teil, beispielsweise mit meinem Stand, an dem es guten Kaffee und leckere Waffeln gibt. Im Frühjahr habe ich einen netten Flohmarkt veranstaltet, sodass wir uns von älteren Produkten trennen konnten, die schon lange im Laden standen. Verrückterweise war der Flohmarkt an sich gar nicht so beliebt, dafür hatten wir Bombenumsätze im Geschäft selbst. Man weiß nie so genau, was jetzt gut ankommt – wir machen es aber trotzdem. Beim Heimatshoppen haben wir eine Aktion gemacht: „Würfel deinen Rabatt!“. Darüber haben sich die Kunden richtig gefreut. Ich verteile außerdem Flyer in Kindertagesstätten und für junge Mütter gibt es im Kreißsaal einen Willkommensgutschein in Höhe von fünf Euro geschenkt. Und Social Media gehört natürlich ebenfalls dazu.

Das klingt nach einer Menge Arbeit. Haben Sie Unterstützung dabei?
Ja, ich habe zwei wunderbare Aushilfen. Die eine habe ich gleich mit übernommen und die andere ist meine 22-jährige Tochter, die gerade ihr freiwilliges soziales Jahr macht und nebenbei mithilft. Und mein neunjähriger Sohn packt schon ordentlich mit an, beispielsweise beim Auspacken und er kann bereits die Lieferscheine kontrollieren. Er ist liebend gerne hier. Welches Kind würde denn nicht gerne den ganzen Tag in einem Spielwarenladen verbringen?

Gab es besonders schöne Momente, die Ihnen immer in Erinnerung bleiben werden?
Oh ja, die Eröffnung. Es kamen so viele Leute vorbei, um ihre Glückwünsche auszusprechen, sich zu unterhalten oder mir Blumen zu übergeben. Von den Strausberger Stammkunden und Nachbarn über die Bürgermeisterin bis hin zu Mitarbeitern der Sparkasse. Alle haben sich die Zeit dafür genommen, als würde die Stadt in solchen Momenten zusammenhalten. Es war so familiär und einfach schön.

Apropos Sparkasse. Wie kamen Sie denn auf S-Cashback?
Die Vorbesitzerin des Geschäfts nahm daran teil und beim Inhaberinnenwechsel wurde ich gefragt, ob ich das beibehalten möchte, und das wollte ich natürlich. Mit meiner Sparkasse und meiner Beraterin bin ich so zufrieden – genauso wie mit dem S-Cashback-Programm.

S-Cashback-Vorteil
S-Cashback-Kunden erhalten 2 Prozent Cashback auf alle Umsätze ab10 Euro. bei Zahlung mit der Sparkassen-Card (Debitkarte). Kontakt: Große Straße 14, 15344 Strausberg, Telefon: 03341-4908266, E-Mail: kinderladenaltstadtkind@gmail.com, Internet: www.kinderladenaltstadtkind.de.

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