Vor zwei Jahren wurde der Priwall, eine idyllische aber verschlafene Halbinsel in Lübeck-Travemünde, zur großen Urlaubsdestination an der Ostseeküste. Im Rahmen des Projekts Beach Bay entstanden Ferienhäuser, Restaurants, Geschäfte – und auch ein Hotel: das erste SlowDown Hotel. Für Sparkassen-Kunden mit S-Cashback-Vorteil lohnt sich ein Besuch besonders – sie erhalten 3 Prozent auf ihr Vorteilskonto rückvergütet. SlowDown-Direktorin Astrid Kantim erklärt im Interview, was ihr Hotel besonders macht.
Wie kommt es zu dem Namen SlowDown Hotel?
Astrid Kantim: Unsere Geschäftsführer wollten damit die Philosophie unseres Hauses vermitteln: Hier kann man vom Alltag runterkommen. Schauen Sie die Natur hier bei uns auf dem Priwall an. Wenn ich mein Fenster aufmache, höre ich nur Möwen, keinen Autolärm und rieche den Duft des Meeres. Ab uns zu fährt ein Segelboot vorbei. Das ist doch toll, oder? Da kommt man sofort runter.
Die Lage am Yachthafen ist natürlich beeindruckend, ebenso der Blick zum Segelschiff Passat im Travemünder Hafen. Zu Ihrem Konzept gehört Hotelurlaub wie in einer Ferienwohnung. Wie muss ich das verstehen?
Wir haben 110 Hotelzimmer, die wie ein Apartment, wie eine Ferienwohnung ausgestattet sind – aber mit allem Hotelservice, der dazugehört. Jedes Zimmer verfügt über eine kleine, voll ausgestattete Kitchenette, mit Kaffeemaschine, Geschirr, Mikrowelle und natürlich einer Spülmaschine – denn im Urlaub soll ja keiner abwaschen. Jedes Zimmer hat auch einen Ethanolkamin, einen Balkon oder eine kleine Terrasse sowie unser Highlight: eine Doppel-Regendusche mit einer Sitzbank, das heißt, es ist auch gleichzeitig eine Dampfsauna. Sie haben somit ein kleines privates Spa direkt auf dem Zimmer.
Sie werben mit Strandatmosphäre im ganzen Haus. Wie macht sich das bemerkbar?
Man sieht es an der maritimen Ausstattung. Die Holzfronten, die an Treibholz erinnern; bewegte Strandbilder auf unseren Screens – oder auch Accessoires im Strandlook, etwa Laternen und Dekogräser. Und natürlich der Strandhafer, der unsere Gäste schon am Eingang mit Strandatmosphäre empfängt.
Sie unterscheiden sich auch von anderen Hotels dadurch, dass Sie Gäste duzen.
Das ist Teil unserer entspannten Atmosphäre. Einer unserer Eigentümer ist Däne. In seiner Heimat ist es so üblich, dass man sich duzt. Dieses entspannte skandinavische Lebensgefühl haben wir übernommen. Wer möchte, wird geduzt, wer gesiezt werden möchte, wird natürlich gesiezt.
Wie kommt das Duzen bei den Gästen an?
Bei den meisten Gästen sehr, sehr gut! Das ist auch altersunabhängig.
Die Eröffnung des Hotels war im Frühjahr 2020. Sie hatten Ihr Pre-Opening-Event am 11. März – dann kam Corona. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Ja, in der Tat, gleich am nächsten Tag mussten wir wieder schließen – das war der erste Corona-Lockdown. Das war für uns natürlich eine zusätzliche Herausforderung. Im Sommer 2020 konnten wir unter Coronabedingungen zeitweilig wieder aufmachen. Die Auflagen waren aber sehr streng, etwa für Veranstaltungen. Jetzt haben wir ein Jahr lang komplett ohne Unterbrechungen und mit normalen Abläufen geöffnet, seit dem 22. Mai 2021. Das Team ist eingespielt, alles funktioniert, wie es soll.
Am Tag nach der Eröffnung kam der erste Corona-Lockdown
Wie ist die Buchungslage jetzt? Wird das Hotel gut angenommen?
Wir freuen uns sehr über die Begeisterung unserer Gäste, die genauso begeistert von unserem Hotel sind wie wir. Für Frühbucher haben wir übrigens spezielle Frühbucherangebote. Doch wer auch jetzt kommen will, hat noch Chancen auf ein Zimmer, denn viele Gäste buchen immer kurzfristiger.
Woher kommen die meisten Gäste?
Die meisten kommen aus Deutschland. Viele sind direkt aus Lübeck, das ist schon sehr erstaunlich. Ganz viele kommen zudem aus der Nähe, etwa aus Hamburg. Mir ist auch schon passiert, dass ich den Gästen Ausflugstipps für die Umgebung gegen wollte und dann schauten sie mich an und sagten: “Alles gut, wir kommen aus Malente.“ Viele übernachten hier nach Veranstaltungen oder verwöhnen sich mit einem langen Wochenende bei uns. Manche nutzen es auch zum Familientreffen.
Kommen viele Gäste auch aus dem Ausland?
Einige aus Skandinavien, Holland, Dänemark, das läuft jetzt langsam an. Das wird sich steigen, wenn wir bekannter werden.
Das SlowDown Hotel ist ja nicht alleine neu, sondern Teil einer ganzen Ferienanlage auf dem Priwall.
Um das Hotel herum befinden sich Dünenvillen, Promenadenvillen und Passatvillen. Dazu gibt es Outlets und andere Shops wie etwa kleinere Boutiquen, die Teestube, die Eisdiele, die Hafenbar, ein Ahoi Steffen Henssler oder auch die Markthalle, in der man Spezialitäten aus der ganzen Welt essen kann.
Auch sie selbst betreiben ja nicht nur das Hotel selbst. Zum SlowDown Hotel gehören auch die Baykery, das Tapas Olé, die Wein Bar, die Kamin Lounge und ein Spa. Was können Sie zu diesen sagen?
Ja, das stimmt – und sie gehen alle ineinander über, man kann in den Bereichen quasi flanieren. Natürlich sind sie auch von außen zugänglich. Wir haben vor dem Hotel große Sitzgruppen. Im Sommer ist das alles dank variabler Glaswände ein großer offener Bereich – übrigens mit einem großen Unterhaltungsprogramm. Jeden Freitag haben wir Livemusik.
Im Sommer oder ganzjährig?
Ganzjährig, im Sommer draußen, im Winter oder bei schlechterem Wetter drinnen in der Lobby und der Weinbar – das wird alles miteinbezogen.
Was ist das Besondere an der Baykery und Tapas Olé?
An der Baykery gefällt mir besonders die „Süße Stunde“ – da gibt’s ein Heißgetränk mit verschiedenen kleinen Leckereien aus der Baykery zum Probieren. Da hat man halt nicht das typische große Kuchenstück, sondern einen richtigen Naschteller mit Vielfalt – da haben wir das Tapas-Konzept angewandt.
langfristiges Ziel ist, dass alle Gäste an einem großen Tisch sitzen
Und was gibt’s Besonderes bei Tapas Olé?
Bei Tapas Olé haben wir eine hier einzigartige Tapas-Reise, 12 kleine Gänge. Das Konzept haben wir uns von einem Restaurant auf Mallorca abgeschaut. Unser langfristiges Ziel ist, dass alle Gäste an einem großen Tisch sitzen und sich über die Tapas austauschen, das soll die Kommunikation fördern. Unter Coronabedingungen konnten wir das leider bisher noch nicht so leben. Wir haben übrigens zwei unterschiedliche Tapas-Reisen: einmal die klassische spanische und dazu im Wechsel die nordische mit Spezialitäten rund um die Ostsee – also zum Beispiel mit Labskaus oder Kieler Sprotte.
Was können Sie zur Wein Bar, der Kamin Lounge und dem Spa erzählen?
Wir haben einen riesigen Kamin, wer weiß – vielleicht ist es sogar der größte in Schleswig-Holstein. Man kann diesen Raum auch gut für kleinere Besprechungen nutzen oder für ein Essen nach der Hochzeit. Wir haben dort einen großen Tisch mit sehr bequemen Ledersesseln. Und in der Wein Bar haben wir Weine aus der ganzen Welt, auch solche mit Meerbezug als kleinen Schwerpunkt. Unser Spa ist ganz klassisch mit Saunabereich und Dampfbad und natürlich Massageangeboten. Und: Man kann von der Sauna aus direkt auf die Passat schauen!
Sie haben die Veranstaltungen erwähnt. Das SlowDown Hotel hat auch ein Tagungscenter mit über 1000 Quadratmetern, richtig?
Unser Haus ist auf der einen Seite ein wunderschönes Ferienhotel, aber auch ein Tagungszentrum, in dem Firmen Veranstaltungen in Wohlfühlatmosphäre organisieren können. Es besteht aus einem großen Veranstaltungsraum mit Platz für 320 Stühle und tollem Blick auf die Travemündung sowie einem kleineren mit der halben Fläche, den man gut in fünf Besprechungsräume aufteilen kann.
Was gibt es da für Tagungen?
Quer durch die Welt. Vom Firmenevent mit Teambuilding und Tagungen über Preisverleihungen bis zur Feier, wo der Saal zur Tanzfläche wird. Wir arbeiten eng mit dem Bay Center zusammen, die verschiedene Events am Strand anbieten und auch mal einen Ort fürs Teambuilding brauchen.
In Ihrer Restaurantwerbung ist die Rede von Kinovorstellungen. Haben Sie einen Kinosaal?
Wir haben eine große Leinwand im großen Veranstaltungssaal in 4K-Qualität. Wir fangen damit aber gerade erst so richtig an, das muss sich erst noch entwickeln – wir müssen erst noch schauen, was für Filme beim Publikum ankommen. Das Kinoangebot kombinieren wir tatsächlich auch mit Speisen, etwa mit Filmen wie „Ratatouille“, „Zimt und Koriander“ oder „Chocolat“.
Welche Aktionen und Angebote werden denn ganz allgemein am besten von den Gästen angenommen?
Da ist etwa unsere Tapas-Reise, die ist fast immer ausgebucht. Unsere Livemusik am Freitagabend ist der Renner. Wir machen aber auch immer wieder Neues, etwa unsere Karibische Nacht am 7. Juli.
Die Tapas-Reise ist fast immer ausgebucht
Haben Sie noch weitere Ideen, was sie mal ausprobieren möchten?
Da gibt es Einiges, aber noch nichts Spruchreifes. Mir schweben aber professionelle Weinproben vor, damit man sich auch im Urlaub ein bisschen fortbilden kann. Winetasting und Whiskytasting machen auch andere , aber in unserem Ambiente ist das was ganz Besonderes. Wir haben auch eine Kaffeerösterei und möchten den Gästen ermöglichen, ihren eigenen Kaffee zu rösten.
Letzte Frage: Für Ihre Investoren Sven Hollesen und Martin Aye ist es das erste Hotel. Sollen noch weitere hinzukommen?
Ja, weitere Hotels sind in Planung, auch unter dem Markennamen SlowDown. In Marina Wendtorf bei Kiel entsteht gerade das nächste Projekt.